Dienstag, November 29, 2005

Musikae

Feindflug - Volk und Armee

Musikalisch basiert das neue Album von Feindflug wie auch die bisherigen Veröffentlichungen auf der Formel - Industrial mit der Brechstange ohne Gesang plus Sprachsamples aus einschlägigen Filmen. Portioniert in 14 Liedern deren Titel wie "Standgericht", "Sperrfeuer" oder "Schmerzgrenze" die musikalische Marschrichtung vorgeben. Nach dem ersten Durchhören könnte man sagen das das Album sehr homogen klingt, wollte man es negativ ausdrücken, viele Titel klingen ähnlich. Verstärkt wird dieser Eindruck auch dadurch, das Sprachsamples nur sehr spärlich eingesetzt werden, und wenn, stark in den Hintergrund gemischt wurden. In allen Stücken werden die Bässe und Rythmusanteile von einem hochtonverzerrtem Rauschen überlagert, was diesen homogenen Eindruck hervorruft. Parallel dazu werden einige Passagen von beinahe episch zu nennenden, ruhigen Synthieklängen unterlegt. Um es kurz zu machen, entweder man mag den Klang oder nicht. Im Gegensatz zu älteren Werken sind Feindflug definitiv kälter, härter und weniger eingänig geworden.
Titel nummer 4, "Truppenschau" fällt etwas aus dem Gesamtbild heraus. Bei den Synthetischen Fanfarenklängen und Midtempopassagen fühle ich mich wohl nicht ohne Grund an das Frühwerk von Summoning erinnert, aber nicht schlecht. Weiterer Anspieltipp ist "AK 47", mein persönlicher Favorit auf dem Album.
Feindflug haben sich und ihre Musik mit Volk und Armee sicherlich nicht neu erfunden. Die kreativen Grenzen sind halt bei dem gewählten Stil recht eng gesteckt. Innerhalb dieses Rahmens ist aber durchaus eine Weiterentwicklung im Vergleich zu älteren Veröffentlichungen zu erkennen. Wer bei härterer Musik in erster Linie an gitarrenlastige Sachen aus dem Metalbereich denkt, kann hier ruhig mal ein Ohr über den Tellerrand riskieren.